Fünf Jahre nach Finanzkrise: Wiener Büromarkt stabil

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Fünf Jahre nach Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt sich der Wiener Büromarkt überraschend stabil: Die Talsohle sei durchschritten, mit konstanten Nominalmieten und  Renditen sowie einer international verglichen niedrigen Leerstandsrate präsentieren sich die wichtigsten Indikatoren traditionell unauffällig und schwankungsarm. Nur am Investmentmarkt sei die Krise noch zu spüren, heißt es im aktuellen Büromarktbericht der Otto Immobilien Gruppe, der am Montag vor Journalisten präsentiert wurde.

Mit 240.000 m2 lag die Vermietungsleistung heuer unter den Erwartungen, so die Studie weiter
. Durch die Nationalratswahlen im September seien viele aktive Flächengesuche öffentlicher Mieter auf die Zeit nach der Wahl verschoben worden und könnten im ersten Halbjahr 2014 zu einer höheren Vermietungsaktivität führen.

Das Angebot an neuen Flächen liege bei 140.000 m2 und sei ebenfalls  niedriger als prognostiziert, betonte Studienautorin Martina Paukner M.A. „Im kommenden Jahr wird dieser Wert mit 100.000m2 rekordverdächtig tief liegen, wobei nach unseren Recherchen bereits 75% der neuen Objekte vorvermietet sind.“ Ab 2014/2015 wird's eng: Flächenangebot historisch niedrig Diese gedrosselte Neubauleistung wird Ende 2014/2015 zu einem historisch geringen Flächenangebot führen, warnte Mag. Alexander Fenzl, von Otto Immobilien Gewerbe. Mietinteressenten sollten daher bis dahin noch die Gunst der Stunde nützen, ebenso Projektenwickler und Investoren. „Erst in den Jahren 2016 und 2017 schließt sich dieses Zeitfenster, wenn etwa am Haupt- und Nordbahnhof große Flächen auf den Markt kommen“, so Fenzl.

Die Mietpreise präsentieren sich laut Otto Immobilien weiterhin moderat: mit durchschnittlich 12,50 Euro netto pro m2 und Monat bzw
. mit einer Spitzenmiete von 24,50 netto pro m2 und Monat.

Die Leerstandsrate am heimischen Büromarkt ist auch im europäischen Vergleich immer noch sehr niedrig, wie die aktuellen Erhebungen von Knight Frank zeigen: mit nur 6,6 Prozent liegt Wien am positiven letzten Platz, an der „Spitze“ rangieren Dublin mit 20,9 Prozent oder Amsterdam mit 17,4 Prozent an Leerstand
. „Im kommenden Jahr ist nach unseren Recherchen in Wien aufgrund des hohen Vorverwertungsgrades der Neubauprojekte erstmals seit 2008 wieder ein Rückgang möglich“, so Paukner.

Der Investmentmarkt blieb 2013 mit einem Transaktionsvolumen  von 1,6 Mrd. Euro hinter den Erwartungen zurück. Viele Investoren zeigten sich deutlich vorsichtiger, Ankaufsprozesse dauerten aufgrund ausführlicher Due Diligence-Prüfungen länger als etwa noch vor 2008, berichtet Martina Paukner
. Die Nachfrage konzentriere sich vor allem auf Top-Büroobjekte, für Core-Objekte in Toplagen seien Renditen von 5,25 Prozent mit fallender Tendenz, für durchschnittliche Lagen Renditen von 6+ Prozent zu erreichen.
Quelle. APA

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