Blick in die Zukunft des textilen Wohnens: Exklusiv zur Heimtextil (08. bis 11. Januar 2014) erscheint der neue Management Report „Conceptual Living“
. „Menschen konzipieren ihre Wohnumgebung immer stärker entlang ihrer Lebensphasen, situativen Bedürfnissen und Einstellungen. Diesen Trend und seine Konsequenzen für die Textilindustrie analysiert der Report. Damit gibt er entscheidende Impulse für innovative Neu- und Weiterentwicklungen,“ sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies. Erneut hat die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien dafür mit dem Zukunftsinstitut zusammengearbeitet, einem führenden Think-Tank der europäischen Trend- und Zukunftsforschung.
Über Marktperspektiven hinaus beantwortet die Studie zwei weitere Leitfragen: Wie lässt sich das textile Wohnen flexibler gestalten, um auch künftig den Wünschen und Bedürfnissen von Kunden gerecht zu werden? Und wie müssen Hersteller und Händler auf den Wandel hin zum „Conceptual Living“ reagieren? Über die Befragung deutscher Verbraucher hinaus wurde der Studie mit Umfragen in Italien und Russland eine internationale Ausrichtung gegeben
. Statements bekannter Architekten und Designer wie Mattheo Thun, Michael Michalsky und Corinna Kretschmar-Joehnk bereichern die Trendaussagen. Alle Einschätzungen und Ergebnisse hat das Zukunftsinstitut in drei Innovationsfelder zusammengefasst.
Reconfiguration: Wunsch nach Wandelbarkeit und Veränderung
Das Leben in der Multioptions- und Mobilitätsgesellschaft führt dazu, dass die Einrichtung immer öfter dem individuellen Lebensstil angepasst wird. Dadurch lösen flexible Zonen starre Raummuster ab. Beispielsweise werden Wohnzimmer tagsüber als Arbeits- oder Empfangszimmer genutzt. In dem Maße, wie der Trend zum „Conceptual Living“ die gewohnte Einrichtungs- und Raumkultur verändert, wird sich das Wohnen der Zukunft dem ständigen Wunsch nach Veränderung und Flexibilität anpassen.
Rekonfiguration als Schlüsselprinzip des „Conceptual Living“ bedeutet damit, die eigene Einrichtungswelt in immer kürzeren Zyklen wieder umbauen zu können. Das zukünftige Wohndesign orientiert sich an schnelllebigen Bedürfnissen und weniger an Generationen überdauernden Statusobjekten. Einrichtungstextilien schaffen dafür künftig immer flexiblere Räumlichkeit, Funktionalität und Identität. Zum Beispiel sind über 70 Prozent der Deutschen und Italiener sowie 65 Prozent der Russen überzeugt, dass Räume mit ihrer Hilfe im Handumdrehen anders wirken können.
Simplexity: Einfachheit nach dem Plug-and-Play-Prinzip
Die Rekonfiguration der Wohnwelten setzt voraus, dass Einrichtungsgegenstände einfach, intuitiv und schnell zu bedienen und kombinieren sind, ohne dabei auf Qualität und Schönheit der Objekte zu verzichten. Die Einrichtung wird also zunehmend als „technisches System“ verstanden, das für den Kunden Einfachheit in der Anwendung und intelligentes Funktionieren erlaubt. Simplexity ermöglicht in der Architektur und im Interior Design somit Spielräume, anstatt Räume zu definieren.
Rund 50 Prozent der deutschen sowie etwa 70 Prozent der italienischen und russischen Befragten wünschen sich, dass sie Wohnräume flexibler umgestalten können
. Doch wie lässt sich dies bei der textilen Wohneinrichtung erreichen? Eine Lösung ist das Plug-and-Play-Prinzip, sodass sich beispielsweise Polsterbezüge schnell austauschen lassen. Dieses Prinzip ermöglicht es auch, den heutzutage engen Wohnraum maximal zu nutzen.
Instant Privacy: Im fremden Heim zuhause
Als drittes Innovationsfeld erleben Architektur und Interior Design derzeit eine Abkehr von der klassischen Hoteleinrichtung. So ergab der Management Report, dass sich zum Beispiel nur 23 Prozent der deutschen Kunden in Hotels schnell heimisch fühlen. Als Alternative für kurze oder längere Reisen haben sich private Mietwohnungen etabliert. Grund ist der Trend hin zur Instant Privacy: Menschen suchen im Fremdwohnen nach schneller heimischer Geborgenheit, aber auch nach Inspiration für das eigene Zuhause.
Instant Privacy als Treiber des Conceptual Living erfordert als Konsequenz eine neue Art des Mood Managements durch ganzheitliches Design
. Textilien spielen dabei eine immer größere Rolle. Mit Textilien können Objektausstatter zum Beispiel Hotelzimmer individueller und „privater“ einrichten und so eine Wohlfühlatmosphäre erschaffen. Folglich werden sich die Losgrößen verringern, gleichzeitig steigt die Vielfalt der Bestellungen.
Fazit: Das persönliche Collagieren wird wichtiger
Mehr denn je wird es darum gehen, individuelle Wohnwünsche zu antizipieren und Wohlfühlwelten zu schaffen, die den Lebensstilen und Anforderungen unterschiedlichster Zielgruppen gerecht werden. Einrichtungstextilien verleihen den eigenen vier Wänden schnell und einfach diese gewünschte Individualität
. Sie sind, so zeigt es der Management Report, ein Schlüsselelement für die Neuordnung des Wohnens.
Weitere Informationen zur Heimtextil unter: www.heimtextil.messefrankfurt.com
Quelle: Messe Frankfurt