Nach einer langen Phase der Stagnation zeigt der Möbelmarkt eine Aufwärtsentwicklung: Im letzten Jahr ist der Gesamtumsatz um 2,8 % nominell gestiegen und so wird es vermutlich auch weiter gehen
. Pro Jahr gibt jeder Österreicher durchschnittlich 746 € für Möbel und Einrichtungsgegenstände aus. Die Ausgaben steigen insbesondere in den Sortimenten Dekorationsartikel, Gartenmöbel, Beleuchtung und Saisonware. Der Onlineanteil im Möbelhandel liegt bei 10% und wird – aufgrund von bestehenden, starken Anbietern und aufstrebenden, neuen Online-Spezialisten – auch weiterhin steigen. Insgesamt ist der Möbelmarkt 5,3 Milliarden € schwer.
Österreich hat europaweit höchsten Dichtewert
Die Umsätze haben sich im österreichischen Möbeleinzelhandel 2017 auch ohne Expansion der Verkaufsflächen positiv entwickelt, sodass ein Anstieg der Flächenproduktivität um 2,6 % erzielt werden konnte. Österreichs Verkaufsflächendichte ist mit 31 m² pro 100 Einwohner extrem hoch und erreicht damit europaweit Platz 1.
XXXLutz, Kika/Leiner und IKEA beherrschen den Markt
Dass der österreichische Möbelhandel hart umkämpft ist, zeigt schon die hohe Werbepräsenz, insbesondere im Fernsehen. Der Markt weist aber auch eine sehr hohe Konzentration auf: Die drei größten Marktteilnehmer teilen sich knapp zwei Drittel des Marktes: XXXLutz hält etwa 29 %, Kika/Leiner ca
. 20 % und IKEA knapp 16 % Marktanteil . Der harte Verdrängungswettbewerb drängt die Big Player auch zu neuen Strategien
. So will die XXXLutz-Gruppe ihren Online-Anteil deutlich steigern. Kika/Leiner wird nach Schließung von vier Standorten und erfolgter Übernahme durch Signa vermutlich einem umfangreichen Sanierungsprozess unterzogen wer-den und IKEA versucht sich mit kleineren innerstädtischen Betriebstypen.
IKEA spielt in einer eigenen Liga
Der schwedische Möbelriese performt wie kein anderer: Abseits von den Rabattschlachten der anderen Großen ist IKEA extrem produktiv und konnte seine Umsätze bei gleichbleibender Fläche weiter ausbauen. Der Marktanteil von knapp 16 % wird mit lediglich 8 Standorten erzielt. Die Quadratmeterumsätze sind mehr als dreimal so hoch wie bei den anderen beiden Topplatzierten! Der Schwede konzentriert sich auf den Ausbau des Onlinehandels und Serviceleistungen sowie auf die Umsetzung des geplanten innerstädtischen Standorts Wien Westbahnhof.
Die Verbände wachsen am stärksten
Den stärksten Umsatz- und Flächenwachstum konnten Verbund- bzw. Marketingvereinigungen erzielen. Zu diesen zusammengeschlossenen, selbstständigen Möbelhändlern zählen beispielsweise Garant Möbel, MHK Group, WohnUnion und Europa Möbel. Marken wie diese nehmen eine stabile Funktion ein und besitzen insgesamt bereits einen beachtlichen Marktanteil von 22 %.
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Quelle: RegioData