XXXLutz will in die Steinhoff-Gruppe einsteigen

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Es kommt einen Paukenschlag in der europäischen Möbelbranche gleich:
Der südafrikanische Möbelriese Steinhoff, der vor einem Jahr um mehr als 500 Millionen Euro die österreichische Kika-Leiner-Gruppe übernommen hat und der vor dem Börsegang in Frankfurt steht, packelt nun überraschend auch mit dem grössten österreichischen Möbelhändler XXXLutz
. Der im Familienbesitz stehende Welser Handelskonzern XXXLutz will sich mit 26,5 Prozent am französischen Möbelriesen Conforama beteiligen
. Für Conforama hatte Steinhoff vor drei Jahren dem früheren Eigentümer PPR, dem Konzern des Milliardärs Francois Pinault, 1,2 Milliarden Euro (inklusive Verbindlichkeiten 1,625 Milliarden Euro) hingeblättert. Steinhoff stieg mit dieser Übernahme der damals 3,3 Milliarden Euro Umsatz großen Conforama-Gruppe schlagartig zur Nummer 2 in Frankreich hinter IKEA auf.

„Für uns ist das ein reines Finanzinvestment“, bestätigt XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger gegenüber wirtschaftsblatt.at den geplanten Einstieg bei Conforama. Der Deal wurde bereits bei der Bundeswettbewerbshörde in Wien zu Prüfung angemeldet. Die HLSW GmbH, beabsichtigt, eine nicht-kontrollierende Minderheitsbeteiligung von rund 26,5 Prozent der Anteile an der AIH Investment Holding AG, Brunn am Gebirge, zu erwerben . Das Zusammenschlussvorhaben betrifft den Möbeleinzelhandelssektor. Anträge zu Prüfung im kartellrechtlichen Verfahren können bis 30. Juli gestellt werden, heisst es dazu. AIH ist ein Vehikel der Steinhoff Europe, HLSW ein Vehikel der XXXLutz-Gruppe, die 18.000 Mitarbeiter beschäftigt und in Österreich, Deutschland und der CEE-Region 2,9 Milliarden Euro umsetzt.

Ob die Kartellhüter die neue Achse XXXLutz-Steinhoff gut heissen werden, ist offen. Eine Zusammenarbeit in Österreich ist freilich undenkbar: XXXLutz ist die Nummer 1, Kika-Leiner die Nummer 2
. „Unsere Eigentümer werden  das Ruder nicht aus der Hand geben“, beruhigt Saliger.

XXXLutz als Partner zu haben, dürfte Steinhoff im europäischen Möbelmatsch mit dem schwedischen Einrichtungsriesen IKEA stärken – und auch zur Konsolierung der Finanzen beitragen
. Um die Entschuldung voranzutreiben, soll demnächst ja auch Geld von der Börse geholt werden.
Quelle: Wirtschaftsblatt

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