Texprocess 2013 und Techtextil 2013 präsentieren Nähgarne für alle Anwendungen

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Technische Nähgarne erfüllen höchste Ansprüche

Technische Textilien gewinnen in aller Welt an Bedeutung und ihre Anwendungsmöglichkeiten werden immer vielfältiger
. Das ist eine Herausforderung für die Nähgarnhersteller, da zum Nähen technischer Textilien spezielle Garne benötigt werden, die auch unter Extrembedingungen zuverlässig halten. Nomex ®, Kevlar ®, PTFE, Polyamid 6, Polyamid 6.6, hochfeste Polyester-, Glas- und Karbonfasern, Edelstahl und Silica kommen in der Entwicklung von speziellen technischen Nähgarnen zum Einsatz, um den Anforderungen der verschiedenen Endprodukte gerecht zu werden. Technische Nähgarne müssen sowohl in der Herstellung als auch in der Anwendung und Nutzung flexibel, funktional, kosteneffizient, strapazierfähig und umweltbewusst sein. Auf der Texprocess 2013 und der Techtextil 2013 stellen sowohl die großen internationalen Nähgarnhersteller ihre technische Garn-Kollektionen vor sowie auch kleinere auf technische Garne und Materialien spezialisiert Unternehmen.
Nähgarne für Arbeitsschutzkleidung

Polytetrafluorethylen (PTFE) ist ein Verbundstoff mit hohem Molekulargewicht, der komplett aus Kohlenstoff und Fluor besteht und verglichen mit anderen Feststoffen einen der niedrigsten Abriebkoeffizienten hat

. Er ist unempfindlich gegenüber Säuren, Laugen und chemischen Reinigungsmitteln und hat eine hohe Temperaturbeständigkeit, was ihn besonders für die Herstellung vieler technischer Nähgarne prädestiniert, entweder für sich allein oder als Additiv. Wenn diese Garne Pigmente enthalten, die besonders lichtbeständig sind, wird der Faden extrem farbecht und besonders UV-beständig. 
 
Unterschiedliche Arten von Aramidfasern können in gesponnener Form bzw. als Endlosfilament verwendet werden, um schwer entflammbare, nicht schmelzende, selbstverlöschende Nähgarne von großer Hitzebeständigkeit herzustellen. In den verschiedenen Formen erstrecken sich die Anwendungsbereiche auf Hitzeschutzkleidung, Arbeitshandschuhe, Flugzeugsitze, Airbags, kugelsichere Westen und Waldarbeiterkleidung.

Outdoor, Sicherheitsgurte und Co
 
Hochfestes Endlos-Polyesterfilamentgarn wird für industrielles Nähen von Kfz-Verkleidungen, Sicherheitsgurten, Schlingen und Bändern, Rettungswesten, Filtermaterialien und Outdoor-Artikeln verwendet, während antistatisches Polyestergarn ursprünglich zum Einsatz im Bereich flexible Schüttgutbehälter entwickelt wurde, zunehmend in anderen Bereichen zum Einsatz kommt, wo statische Aufladung ein Problem ist.
Hochfestes Endlos-Polyamid 6.6 eignet sich für besonders stabile und dauerhafte Nähte. Es wird für Schuhe, einschließlich Sportschuhe, für Lederwaren, Airbags, Sicherheitsgurte und Sitzbezüge, Schlauchboote, Weichgepäck und Polsterungen empfohlen.

Extrem hitzebeständig
 
Ein flammhemmendes Hochtemperatur-Stahlkern-Garn wurde mit Polyester-Ummantelung ausgestattet, damit die Garnführung der Nähmaschine nicht durch den Kontakt von Metall auf Metall beschädigt wird, während die makromolekulare Polymerstruktur für einen reibungslosen Durchlauf des Fadens sorgt. Der Stahlkern hält hohen Wärme- und Temperaturzyklen von bis über 1000° C stand. Er bleibt unversehrt, auch wenn er über längere Zeit äußeren Einflüssen ausgesetzt wird und ist gegenüber Mehltau, Alterung, Laugen, Chloriden und vielen anderen Flüssigkeiten und Gasen beständig
. Zu den Anwendungsgebieten gehören Luft- und Raumfahrt, Industrie, Gewerbe und Seefahrt, wo extrem hohe Temperaturbeständigkeit nötig ist.

Nähgarne aus stabilen Aluminiumsilikat-Endlosfasern mit Rayon sind eine Lösung für das Vernähen von Keramik- und anderen Hochtemperaturwerkstoffen.

Für Nähsituationen, die eine Wärmebeständigkeit zwischen 555° C und 815° C erfordern, bieten verschiedene Unternehmen Glasfasergarne an. Für höhere Temperaturen ist eine Edelstahlverzwirnung möglich. Um die Gleitfähigkeit zu verbessern, können die Garne mit PTFE beschichtet werden. Für Hochtemperatur-Anwendungen bieten sich auch Kevlar®/Stahl- und Twaron®/Filamentgarne mit Stahlkern an. Für bestimmte Hochtemperaturanwendungen, Sportböden oder zur Filtrationsherstellung gibt es ein Nähgarn aus 100% Edelstahl, das aber wegen der vergleichsweise hohen Kosten nur dann zum Einsatz kommt, wenn die höheren Leistungsmerkmale unbedingt erforderlich sind.

Zylon®-PBO-Fasern und Filamente sind durch eine hohe Reißfestigkeit (10-mal höher als Stahl), ein ausgezeichnetes Absorptionsvermögen der Aufprallenergie (doppelt so viel wie Para-Aramid) und außergewöhnliche Wärmebeständigkeit gekennzeichnet und wurden in ein spezielles Garn eingearbeitet. Auch Karbonfasern werden für spezielle Endanwendungen eingesetzt.

Nähgarne aus 70 % Aluminiumoxid und 30 % Silica haben einen Schmelzpunkt von bis zu 1880° C und sind bis zu ungefähr 1300-1400° C einsetzbar, während eine hochreine, sehr feine Endlosfaser aus reinem geschmolzenem Silica verwendet wird, um eines der stärksten, gegen Temperaturen und Chemikalien unempfindlichsten Garne herzustellen, die es heute auf dem Markt gibt. Eine PTFE-Beschichtung, die dieses Garn eingekapselt, erhöht die Beständigkeit gegenüber Verunreinigungen und wehrt Angriffe der meisten Säuren und Laugen ab, während sie die Verarbeitungsmerkmale und Abriebfestigkeit verbessert. Das Garn ist nicht brennbar und hält Temperaturen über 1000° C stand.

Wer sich über Nähgarne für technische Textilien oder Bekleidung informieren möchte, muss die Texprocess 2013 vom 10. bis 13 . Juni und die Techtextil 2013 vom 11. bis 13. Juni besuchen. Die Garnhersteller aus aller Welt zeigen ihre Innovationen auf der Texprocess in Halle 5 und auf der Techtextil vor allem in Halle 4.1. Die Texprocess 2011 zog 326 Aussteller aus 40 Ländern an. Rund 17.000 Fachbesucher aus 87 Ländern besuchten diese internationale Leitmesse, die zeitgleich mit der Techtextil stattfand.

Weitere Informationen unter www.texprocess.com.
Quelle: Messe Frankfurt

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